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Zur Geschichte der Via Sacra

Mariazell in der Steiermark war und ist seit jeher ein bedeutender Anziehungspunkt für Wallfahrer und Kulturbegeisterte. Eine der Hauptrouten von der Hauptstadt Wien in den Gnadenort führte geradewegs durch den Wienerwald, Triesting-, Gösen- und Traisental, über Annaberg, Josefsberg und Mitterbach. Diesen Weg markieren heute nocht zahlreiche kleinere und größere Heiligtümer, die im Zusammenhang mit der Wallfahrt entstanden sind.


Es ist wohl verständlich, dass die Orte dieser Region davon in mehrfacher Hinsicht profitierten, denn die Pilger mussten sowohl körperlich als auch geistlich verpflegt werden. So wundert es nicht, dass an dieser Strecke zahlreiche große Einkehrgasthäuser und mehrere neue Gotteshäuser und Kapellen, die den Wallfahrern Gelegenheit zur Rast und Andacht boten, entstanden.


Ein wesentlicher Faktor für die Pilgerstrecke im Wienerwald waren die Klöster Heiligenkreuz, dem das Gebiet zwischen Gaaden und Alland gehörte, und (Klein-)Mariazell in Österreich, das zwischen Nöstach und Thenneberg/Kaumberg die Obrigkeit besaß.

Das Zisterzienserstift Heiligenkreuz wurde um 1133 gegründet und stellte das geistliche Zentrum des ersten Abschnittes der Via Sacra im Wienerwald dar. Vor hier aus wurde ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Pfarre Gaaden, ab der Gründung das Kloster selbst mit seiner näheren Umgebung sowie ab der Mitte des 13. Jahrhunderts auch die Pfarre Alland seelsorgerisch betreut.


Der geistliche und weltliche Mittelpunkt des zweiten Abschnittes des Pilgerwegs durch den Wienerwald bildete das Benediktinerkloster Mariazell in Österreich, heute besser bekannt als Klein-Mariazell, das einer alten Erzählung zufolge "...ehe die weltberühmte Wallfahrt zu Zell in der Steiermark ihren Anfang genommen, nicht allein von der Hauptstadt Wien, sondern von allen herumliegenden Orten besucht worden."

Im Einzugsbereich dieser Abtei lag die Strecke zwischen Nöstach und Kaumberg (ab Mitte des 16. Jahrhunderts nur bis Thenneberg). Hier entstanden im 18. Jahrhundert drei Wallfahrtskirchen (Hafnerberg, Thenneberg-Dornau, St. Corona), die nicht nur als Station auf dem Weg in die Steiermark dienten, sondern auch Ziele eigenständiger Pilgerfahrten, zumeist aus der näheren Umgebung, darstellten.


So bietet die Via Sacra im Wienerwald zwischen Gaaden und Kaumberg neben einer reizenden Landschaft geschart um die beiden altehrwürdigen Heiligtümer von Heiligenkreuz und Klein-Mariazell in Österreich auch - und vor allem - zahlreiche Stätten von Kunst, Kultur und seelischer Einkehr.

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